Wanderung auf den Saana-Fjell im Winter

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Vielleicht fragt sich noch jemand so wie wir, ob es im Winter möglich beziehungsweise empfehlenswert ist, auf den Saana-Fjell zu wandern. Es war im Vorfeld nicht so einfach, eindeutige Informationen dazu zu finden, zumindest nicht auf Deutsch. Um die Frage direkt zu beantworten: Wir konnten die Tour Anfang März bei gutem Wetter auch ohne besondere Ausrüstung, das heißt Schneeschuhe oder Stöcke, erfolgreich hinter uns bringen.

Der 1029 m hohe und zu den Skanden gehörende Saana ist ein Fjell in Kilpisjärvi. Da der Ort selbst allerdings schon relativ hoch liegt, müssen bis zum Gipfel nur noch 556 Höhenmeter überwunden werden. Startpunkt unseres Ausflugs war der Parkplatz des Kilpisjärven retkeilykeskus. Von dort aus folgten wir der Beschilderung über den Campingplatz. Der Wanderweg führte zunächst durch einen kleinen Birkenwald. Als Markierung dienen Holzpfosten mit einer orangefarbenen Spitze, die im Winter komplett von Schnee bedeckt sein können. Da wir aber nicht die ersten und einzigen auf dem Weg zu Gipfel waren, stellte das kein Problem dar. Wir mussten lediglich dem platt getrampelten Pfad im Schnee folgen.

Bald erreichten wir die Baumgrenze. War der Weg bisher noch recht harmlos gewesen, ging es von nun an durchgängig mehr oder weniger steil nach oben. Es gibt zwar eine Treppe, die den Aufstieg erleichtern soll, allerdings war auch diese bis auf ein kleines Teilstück unter einer mehr als einen Meter dicken Schneedecke verborgen. So bahnten wir uns unseren Weg nach oben, indem wir teils Fußspuren folgten, teils einfach dort lang liefen, wo es uns am machbarsten erschien. Die zuvor erwähnten Holzpfeiler dienten uns – wenn sie denn sichtbar waren – dabei als Anhaltspunkt.

Während unserer Wanderung herrschten gute Wetterbedingungen. Die Sonne wurde lediglich von einigen Schleierwolken bedeckt und die Temperatur war mit etwa minus zehn Grad angenehm, um sich an der frischen Luft zu bewegen. Ohne die schützenden Bäume waren wir allerdings während des Anstiegs fast durchgängig einem eisigen Gegenwind ausgesetzt. Der den Hang hinunter wirbelnde Schnee ergab im diffusen Licht der Sonne ein interessantes Bild, sorgte aber auch dafür, dass etwaige früher mal vorhandene Pfade verweht wurden und dadurch kaum mehr erkennbar waren.

Wir ließen uns davon nicht abhalten, wir wussten schließlich, wo es hingehen sollte: Immer weiter nach oben. Das war zwar durchaus ein kleiner Kraftakt, aber die herrliche Aussicht war Entschädigung genug. Zu unserer linken befanden sich weitläufige schneebedeckte Hügel, während sich rechterhand der Kilpisjärvi-See erstreckte. Zwischendurch begegneten uns andere Wanderer: Manche von ihnen ausgestattet mit Schneeschuhen oder Spikes, die meisten von ihnen jedoch wie wir in gewöhnlichen Winterwanderstiefeln. Sogar Kinder und Hunde kamen uns entgegen.

Schließlich flachte das Gelände etwas ab. Gleichzeitig ließ auch der Wind nach. Am Ziel waren wir damit jedoch noch nicht. Immer wieder dachten wir, es müsse bald so weit sein, aber das letzte Stück zum Gipfel zog sich. Wir ließen den schon von weitem sichtbaren Sendemast rechts von uns liegen und gelangten endlich nach guten zwei Stunden und 4 km Strecke zu einer metallenen Box. In dieser befindet sich das Gipfelbuch, in dem man sich verewigen und Grüße hinterlassen kann. Wir hatten es geschafft! Zudem hatten wir das Glück, den höchsten Punkt ganz für uns allein genießen zu können.

Der Wind blies uns hier oben wieder stärker um die Ohren und lud nicht zum längeren Verweilen ein. Nach der obligatorischen Fotopause machten wir uns deswegen auf den Rückweg. Es ging dieselbe Strecke zurück, wobei ich den Eindruck hatte, dass die Markierungen des offiziellen Weges sich von oben besser erkennen ließen, sodass wir ihm fast durchgängig folgten. Man musste natürlich immer darauf gefasst sein, auf seinem Hinterteil zu landen oder aber an eine falsche Stelle zu treten und mit dem Unterschenkel komplett im Schnee zu versinken. Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Unternehmung auf Neuschnee noch herausfordernder gestaltet und man froh wäre über Schneeschuhe. Auf jeden Fall ist wind- und wasserfeste Kleidung sowie festes warmes Schuhwerk ein Muss.

Hinab ging es etwas zügiger, und so waren wir schon nach etwa anderthalb Stunden zurück auf dem Parkplatz. Hungrig und erschöpft, aber zufrieden darüber, diese schöne Wanderung erfolgreich hinter uns gebracht zu haben. Eine ganz klare Empfehlung für jeden mit der nötigen Kondition und einem sicheren Gang auch auf Schnee und Eis.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Gabi

    Weiterhin viel Spaß. Gute Zeit euch. Und viele schöne Fotos von der Reise.🐾

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