Ein Tag im Nationalpark Sipoonkorpi

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Letzten Sommer ergab es sich, dass wir zwischen einem Konzertbesuch in Helsinki und unserer Weiterreise in den Pyhä-Luosto Nationalpark einen Tag Aufenthalt in Vantaa hatten. Es stellte sich die Frage, wie wir ihn sinnvoll nutzen wollten – die unmittelbare Umgebung unseres am Flughafen gelegenen Hotels lud nicht zur näheren Erkundung ein. Bereits vor einiger Zeit hatte ich mir in den Kopf gesetzt, sämtliche Nationalparks Finnlands besuchen zu wollen, warum also nicht daran arbeiten, diesem Ziel ein Stückchen näher zu kommen?

Der Nationalpark Sipoonkorpi liegt auf dem Gebiet der Gemeinden Sipoo, Vantaa und Helsinki. Gegründet wurde er im Jahre 2011 und gehört mit seinen 24 km² eher zu den kleineren Parks des Landes. Für uns erfolgte die Anfahrt mit mehreren Buslinien und Zwischenstopp am Bahnhof Tikkurila. Von dort aus dauert die Fahrt noch etwa eine halbe Stunde. Welche Linien den Nationalpark ansteuern, erfährt man unter diesem Link.

Von der Haltestelle Kuusijärvi aus setzten wir unseren Weg zu Fuß fort. Am gleichnamigen See starten mehrere Pfade. Um den Nationalpark zu erreichen, folgt man also zunächst einem der Wege um den See. Wir entschieden uns dazu, am linken Seeufer entlang zu spazieren, um noch einen kurzen Abstecher ins Café Kuusijärvi machen zu können. Das sonnige Wetter hatte zahlreiche Menschen angelockt, die sich am Sandstrand entspannten oder im See schwammen. Wie sich am Geruch unschwer erahnen ließ, gehört auch eine Rauchsauna zu den Freizeitangeboten rund um den See.

See Kuusijärvi in Südfinnland
Kuusijärvi: Der Sandstrand und das gute Wetter lockten Besucher an.

 

Nach etwa 20 Minuten erreichten wir die Sipoonkorven silta, eine mit Naturmotiven verzierte Brücke, über die man in den Nationalpark gelangt. Unter anderem der Uhu wurde in der Brüstung verewigt. Das überrascht wenig, schließlich findet er sich auch im Logo des Nationalparks.

Brücke zum Nationalpark Sipoonkorpi, Südfinnland
Die Brücke Sipoonkorven silta: Eingang zum Nationalpark

 

Infotafel im Sipoonkorpi Nationalpark, Südfinnland
Infotafel mit Karte im Nationalpark Sipoonkorpi

 

Der Weg verlief zunächst mehrere Kilometer durch den Nadelwald und führte vorbei an einem weiteren See, dem Bisajärvi. Irgendwann mussten wir eine Entscheidung treffen: Wollten wir dieselbe Strecke zurückgehen, um wieder an unseren Ausgangspunkt zu gelangen, oder über eine alternative Route zu einer anderen Bushaltestelle laufen? Die zweite Option erschien uns interessanter. So wanderten wir weiter zum Kalkinpolttajanpolku, zu Deutsch Kalkbrennerpfad. Hierbei handelt es sich um einen 4,8 km langen Rundweg.

Treppe im Sipoonkorpi Nationalpark, Südfinnland
Steiler als wir vermutet hätten

 

Spätestens jetzt war Schluss mit lustig, denn es ging über Treppen steil nach oben. Damit hatten wir nicht gerechnet, schließlich ist Finnland vielerorts eher flach. Zuerst führte die Strecke vorbei am Rastplatz Kulkkiruukin laavu, um anschließend sogar noch höhere Felsen zu erklimmen. Natürlich wird man für die Anstrengung belohnt, sobald man den Aussichtspunkt auf dem Högberget, dem höchsten Punkt des Nationalparks, erreicht hat.

Aussicht vom Högberget im Sipoonkorpi Nationalpark, Südfinnland
Verschnaufpause mit Aussicht auf dem Högberget

 

Nach dem Abstieg fanden wir uns in einer komplett anderen Landschaft wieder und spazierten durch lichtdurchflutete Birkenwälder.

Birkenwald im Sipoonkorpi Nationalpark, Südfinnland
Birkenwald im Sipoonkorpi Nationalpark

 

Wir vollendeten den Rundweg nicht komplett, sondern bogen schließlich ab, um von der Bushaltestelle Kalkkiuunintie auf die Rückfahrt anzutreten. Insgesamt hatten wir auf unserem Ausflug über 10 km zurückgelegt und ließen den Tag mit einem leckeren Essen ausklingen.

Wer im Hauptstadtgebiet unterwegs ist und einen Ausflug in die Natur unternehmen möchte, sollte den Sipoonkorpi Nationalpark ruhig einmal in Betracht ziehen. Es lohnt sich!

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