Kochkurs „Finnische Küche“ an der VHS Dortmund

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Unter dem Motto „alltägliche Gerichte“ fand Ende April bereits zum zweiten Mal unser Kochkurs statt. Darin haben Interessierte die Möglichkeit, unter Anleitung verschiedene für Finnland typische Speisen selbst zuzubereiten und im Anschluss zu probieren.

Charakteristisch für die klassische finnische Küche sind die Verwendung einfacher Zutaten wie Milchprodukte und Wurzelgemüse sowie ein sparsamer Umgang mit Gewürzen. Die geografische Lage Finnlands hat zur Folge, dass die Essgewohnheiten sowohl durch westliche als auch durch östliche Einflüsse geprägt wurden. Um dieser Vielfalt gerecht werden zu können, standen diesmal elf unterschiedliche Gerichte auf der Speisekarte.

Aus den bereitgestellten Zutaten wurde ein Menü für 16 Personen zubereitet.

 

Auf keinen Fall fehlen durfte ein Fischgericht – immerhin reden wir vom „Land der tausend Seen“, sodass frischer Fisch überall erhältlich ist. Bei uns kam als Vorspeise eine Lachssuppe (lohikeitto) auf den Tisch, die – typisch nordisch – auf Milchbasis zubereitet wurde.

Köttbullar bekommt man nicht nur in schwedischen Möbelhäusern. Die kleinen Fleischklopse, auf Finnisch lihapyörykät, dürfen auch in Finnland auf keiner Feier fehlen. Ebenfalls ursprünglich aus Schweden stammt Janssons Versuchung. Im Kurs haben wir zweierlei Abwandlungen gekocht: Zum einen kinkkukiusaus, eine Variante, in der die Anchovis durch Schinken ersetzt werden. Zum anderen eine modernere vegetarische Variante (kasviskiusaus), in der getrocknete Tomaten als salzige Komponente dienen und Kräuter aus dem Mittelmeerraum zum Einsatz kommen.

Kasviskiusaus: Eine vegetarische Version des klassischen Auflaufs Janssons Versuchung.

 

Eher schlicht gehalten war die Ofenwurst (uunimakkara). Dabei handelt es sich um Fleischwurst im Ring, die mit Käse und Tomaten aufgepeppt und anschließend im Ofen gegart wurde.

Pfannkuchen werden in Finnland auch gerne herzhaft gegessen. Bei uns gab es daher pinaattiletut, Spinatpfannkuchen. Mit einem Klecks Preiselbeermarmelade und körnigem Frischkäse serviert sind sie nicht nur schmackhaft, sondern machen dank ihrer grünen Farbe auch optisch einiges her.

Bei Fragen stand die Kursleitung jederzeit als Ansprechpartner zu Verfügung.

 

Etwas Fingerspitzengefühl war bei den karelischen Piroggen (karjalanpiirakat) gefragt: Kneten, ausrollen, füllen, falten… es galt, die richtige Teigdicke und Menge an Füllung zu finden. Gut, dass Risto aufgrund seiner karelischen Vorfahren auf das Familienrezept und eigene Erfahrung zurückgreifen und diese weitergeben kann. So hatten auch unsere Piroggenbäckerinnen schnell den Dreh raus. Serviert mit Eibutter schmeckten die Piroggen allen gut.

Ofenfrische karelische Piroggen

 

Als Beilagensalate gab es dieses Mal einen aus frischen Champingons hergestellten sienisalaatti sowie aurinkosalaatti, einen fruchtigen Salat aus geriebenen Möhren, Weißkohl und Ananas.

Der erste Mai stand vor der Tür, sodass wir den Teilnehmern selbstgemachtes sima zum Essen reichten. Dieses zitronenhaltige Erfrischungsgetränk gehört in Finnland einfach zu vappu. Da es in der Herstellung allerdings über eine Woche benötigt, war eine Zubereitung vor Ort leider nicht möglich. Das Rezept gab es, wie bei allen anderen Gerichten auch, natürlich trotzdem zum Mitnehmen.

Anlässlich des bevorstehenden Maifeiertages wurde sima serviert.

 

Da Ostern noch nicht so lange her war, hatten wir uns für pika-pääsiäispasha, also ein schnelles Osterpasha, als Nachtisch entschieden. Dabei handelt es sich um eine Expressvariante der ostslawischen Quarkspeise, die über die orthodoxe Kirche nach Finnland gelangt und inzwischen überall verbreitet ist. Hier durften die Teilnehmer kreativ werden und nach Lust und Laune mit frischem Obst dekorieren.

Büffet mit typischen Gerichten der finnischen Küche.
Unser finnisches Büffet. Im Vordergrund zu sehen sind lihapyörykät, hierzulande eher bekannt unter dem schwedischen Namen köttbullar.

 

Schließlich verkündete der verlockende Duft von Zimt und Butter, dass auch die korvapuustit fertig waren. Jeder bekam eine Zimtschnecke frisch aus dem Ofen noch warm auf die Hand. Gut gesättigt ging es ans gemeinsame Aufräumen und Spülen. Übrig gebliebene Speisen durften selbstverständlich mitgenommen werden.

Appetit bekommen? Der nächste Kochkurs ist für Ende November geplant. Aktuelle Termine finden sich immer unter Kurse oder auf der Seite der VHS Dortmund. Tervetuloa syömään!

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