Der Schulweg eröffnet den Weg in die Zukunft

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Die Schulsysteme unterscheiden sich in jedem Land voneinander, auch was die in Finnland und Deutschland angebotene Ausbildung angeht. In diesem Artikel mache ich nicht nur mit den verschiedenen Schulsystemen vertraut, sondern auch, unter welchen Umständen Schüler zuerst zu jungen und dann etwas älteren Mitgliedern der Gesellschaft heranwachsen. Gleichzeitig nehme ich Stellung dazu, welche Erwartungen die Gesellschaft an das Individuum stellt.

Der frühe Lebensweg

Als ich mit der Schule anfing, war ich sieben Jahre alt. Normalerweise beginnt die erste Klasse der Grundschule in Finnland nämlich mit sieben Jahren, also ein Jahr später als in vielen anderen Ländern. Neuerdings geht der ersten Klasse allerdings eine verpflichtende sogenannte Nullerklasse voraus, sodass in der Praxis auch in Finnland die Schule schon beginnt, wenn das Kind sechs Jahre alt ist.

Apropos Verpflichtung: Es ist interessant anzumerken, dass es in Finnland offiziell keine Schulpflicht gibt, sondern eine Lehrpflicht. Obwohl ein Großteil der Kinder in die vom Staat angebotene Schule geht, ist es in der Praxis auch möglich, Kinder eigenständig zu Hause zu unterrichten, indem man sich verpflichtet, dieselben Lehrbücher zu verwenden, wie die anderen Schüler und vor allem, dass man das Kind nach dem allgemein gebilligten Lehrplan unterrichtet.

Zur deutschen Genauigkeit gehört, dass den Kindern schon von klein auf beigebracht wird – meiner Auffassung nach schon ab der zweiten (also in Finnland ersten) Klasse – mit einem Füllfederhalter zu schreiben. Andernfalls kann man doch Schreibfehler immer korrigieren und so Prüfungsergebnisse nachträglich manipulieren. Anders ausgedrückt ist es praktisch verboten, einen Bleistift zu benutzen. In Finnland bin ich, abgesehen von der Abiturprüfung in Finnisch, fast meine komplette Schulzeit hindurch gut mit einem Bleistift zurechtgekommen, später allerdings mit einem nachfüllbaren. Meiner Meinung nach geht die deutsche Genauigkeit in dieser Sache unnötig weit. Es ist zwar gut, dass Kindern beigebracht wird sorgfältig zu schreiben und Fehler zu vermeiden, aber ist das Lernen mit dem Füller zu schreiben in einer so frühen Phase wirklich so wichtig? Füller sind in deutschen Buchläden und Schreibwarenabteilungen der Geschäfte in vielen verschiedenen Preisklassen und extra für Kinder erhältlich.

Eine weitere Tatsache im Zusammenhang mit Genauigkeit ist, dass während in Finnland der Staat die Lehrmaterialien immer bis zur neunten Klasse zahlt, die Schüler oder die Eltern der kleinen Schüler in Deutschland eine lange Liste in die Hand bekommen, auf der sämtliche benötigten Bücher und Arbeitsmaterialien genau aufgezählt sind. Es gibt zum Beispiel Dutzende verschiedene Schreibhefte anhängig von der Größe der Kästchen und Linien. Sie sind nummeriert und auf den Listen ist die Anzahl vermerkt, also zum Beispiel „von den Heften mit der Lineatur Nummer 7 werden zehn Stück benötigt“.

 

Pausen und Schulessen

Die Finnen sind stolz darauf, dass den Schülern schon seit etwa hundert Jahren ein kostenloses, warmes Gericht während des Schultags angeboten wird. Das scheint eine Sache zu sein, die man nie vergisst zu erwähnen, wenn man mit außerhalb von Finnland wohnenden Menschen über die Ausbildung spricht. Ich habe selbst viele Male davon erzählt, aber zum Beispiel in Deutschland genießt die Sache nicht immer eine solche Bewunderung, wie man sich das vorstellen könnte. Der Grund dafür liegt meiner Meinung nach in der Denkweise, dass die Gesellschaft dem Kind nicht die gleichen Rahmenbedingungen wie zu Hause anbieten kann und auch nicht sollte. Dementsprechend bemüht man sich, auch die Mahlzeit daheim auszurichten, wann immer das möglich ist. Das Essen in Mensen und Kantinen hält man für qualitativ nicht so hochwertig oder schmackhaft wie das zu Hause zubereitete, was sicherlich sowohl in Deutschland als auch in Finnland zum Teil stimmt. Der Unterschied besteht dennoch in erster Linie in der Denkweise: Die Finnen betrachten das in der Schule und am Arbeitsplatz angebotene Essen als eine natürliche Sache und sehen darin viele Vorteile wie zum Beispiel, dass später am Nachmittag niemand hungrig ist und man auch nicht extra Essen zubereiten muss.

In den deutschen Schulen und Betrieben gibt es Mensen – meiner Auffassung nach sind während des letzten Jahrzehnts viel mehr hinzugekommen. Trotzdem ist es vollkommen normal, dass man den Kindern morgens Pausenbrot, Saft, Kekse und andere Kleinigkeiten in für diesen Zweck entworfenen Dosen mitgibt. Das ist eine Angewohnheit, die viele ihr Leben hindurch beibehalten. Man nimmt also eigenes Essen mit, damit man das Futter der Mensa nicht anzunehmen braucht.

Berechtigterweise sollte man erwähnen, dass es nicht ausschließlich darum geht, ob Essen verfügbar ist, sondern dass man in Finnland die Mahlzeit als einen Teil der Erziehung zu gutem Benehmen betrachtet. Bis zum Ende der neunten Klasse gehen die Schüler gemeinsam mit dem Lehrer in die Mensa, damit zugleich beispielsweise das Schlange stehen, Essen nehmen und weiteres geübt wird. Auch auf den korrekten Gebrauch des Bestecks wird in Finnland viel Aufmerksamkeit gelegt. Ich habe mich nicht besonders vertraut gemacht mit den Lehrplänen der finnischen Grundschulen, könnte mir aber gut vorstellen, dass die Mahlzeiten in ihnen enthalten sind. Während die kleinen Kinder in Deutschland üben, mit dem Füller zu schreiben, wird ihnen in Finnland beigebracht, Messer und Gabel richtig zu gebrauchen. Auch in dieser Sache bemerkt man die finnische Auffassung, nach der die Kinder soziale Fähigkeiten in der Schule erlernen. Das ist unumstritten gut für diejenigen Kinder, auf deren Erziehung zu Hause nicht viel Wert gelegt wird.

Neben den Mensen sind auch die sogenannten Ganztagsschulen in Deutschland in den letzten Jahren häufiger geworden. Traditionellerweise ist der Schultag in Deutschland kürzer als in Finnland, obwohl es oft genauso viele Unterrichtsstunden gibt. Der Grund ist, dass man in deutschen Schulen keine große Pause zwischen jeder Stunde kennt. Abgesehen von den längeren „Essenspausen“ gibt es zwischen den Stunden häufig nur eine etwa fünfminütige Pause, während derer man es schafft, den Klassenraum zu wechseln. Manchmal hat sich jemand hier in Deutschland gewundert und mich gefragt, was um Himmels willen die Schüler in Finnland während der vielen langen Pausen machen. Meiner Meinung nach bildet sich auch in dieser Sache der Unterschied in der Denkweise ab: In Finnland sind die Schüler wirklich fast den ganzen Tag unter der Fürsorge der Gesellschaft und spielen, essen und gehen dabei nach draußen. In Deutschland wird allgemein gedacht, dass die Schule für Unterrichtsstunden und Lernen da ist. Das Rausgehen und Essen sind Angelegenheiten außerhalb der Schule.

 

Die verschiedenen Schulformen der deutschen Mittelstufe

In Deutschland fällt der Schulsektor komplett unter die Verwaltung der Bundesländer, die Bundesregierung entscheidet in Bezug darauf also nichts. Somit bestimmt jedes der 16 Bundesländer über das Schulsystem, dessen Termine, Abiturprüfungen und so weiter.

Es gibt große Unterschiede in der Struktur des deutschen und finnischen Schulsystems. Der größte Unterschied ist vielleicht, dass während in Deutschland die gemeinsame Grundschule für alle vier Jahre dauert, diese in Finnland gemeinsames Lernen bis zum Ende der neunte Klasse umfasst (die also schon der zehnten Klasse in Deutschland entspricht). Nach der vierten Klasse werden in Deutschland die Schüler auf die verschiedenen Schulformen der Mittelstufe aufgeteilt auf Grundlage der vom Lehrer erhaltenen Rückmeldung und Empfehlung. Die letztendliche Entscheidungsgewalt in der Angelegenheit haben dennoch die Erziehungsberechtigten.

Das finnische System ist gewissermaßen die Schüler vereinend, da es als Ziel hat, dass alle vielfältiges Wissen und Fähigkeiten erlangen. Das Individuum wird zwar berücksichtigt, aber in der Praxis folgen die verschiedenen Schüler mindestens neun Jahre lang einer gemeinsame Schullaufbahn. Das deutsche System wiederum zielt auf deren Differenzierung ab. Das bedeutet, dass man in Deutschland danach strebt, jedem Schüler die Schulform anzubieten, die am besten seinen Fähigkeiten und Interessen entspricht. Für gewöhnlich gibt es vier dieser Mittelstufenschulformen, nämlich Hauptschule, Realschule und Gymnasium sowie die Gesamtschule, in der in einer Schule verschiedenen Schulformen entsprechend unterrichtet wird. Abhängig sowohl von der Schulform als auch dem Bundesland folgt der Mittelstufe zum Beispiel die dem finnischen Gymnasium entsprechende Oberstufe, und alles in allem dauert die Schullaufbahn 12-13 Jahre. Der in Finnland vorherrschenden Ideologie zufolge werden wieder allen Schülern dieselben Grundlagen für die Herausforderungen des Erwachsenseins mitgegeben, was sich zunächst auch gerecht anfühlt. Die Grundschule dauert neun Jahre, und danach folgen entweder Berufsausbildungen oder die gymnasiale Oberstufe, deren durchschnittliche Dauer drei Jahre betragen.

Abschlusszeugnisse der Real- und Gesamtschule von Miriam

 

Beide Systeme haben meiner Meinung nach ihre Stärken und Schwächen. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich erzählen, dass vor allem in den Klassen sieben bis neun die Gruppen häufig sehr heterogen sind. Ein Teil der Schüler ist dann frustriert von der langsamen Geschwindigkeit und den störenden Klassenkameraden, während diese wiederum sich nicht auf das Wesentliche konzentrieren können oder wollen. Ich habe häufig die negativen Seiten des Systems erlebt, da in den aus pubertierenden Schülern gebildeten Klassen sehr unterschiedliche Persönlichkeiten waren, was das Lernen beeinflusste. Die gute Seite des Systems ist, dass allen vielseitig Unterricht in verschiedenen Fächern erteilt wird. Zusätzlich hat jeder Schüler sowohl in der achten als auch in der neunten Klasse mehrere Wahlfächer und -kurse, die eine angenehme Abwechslung mit sich bringen und die Möglichkeit bieten die Fächer zu lernen, für die man sich interessiert.

Trotzdem wird die finnische Denkweise klar, nach der alle gleichbehandelt werden, und alle Schüler erhalten Grundwissen in nahezu allen Fächern. Unterstützendes Personal gibt es in jeder Schule ausreichend, sodass fast gezwungenermaßen jeder auf irgendeine Weise durch die Grundschule kommt. Die Gesellschaft vergisst niemanden, was sicherlich den Kindern und jungen Menschen nutzt, in deren Zuhause kein Wert auf Erziehung gelegt wird. Die Schule wird also häufig als ein dem Zuhause gleichwertiger Erzieher angesehen. Ein Beispiel dafür ist auch das in der siebten Klasse verpflichtende Fach Hauswirtschaft (das man, wenn man möchte, auch in der achten und neunten Klasse fortführen kann). In der Schule lernen die Schüler also Essen zu machen, entsprechend der Ernährungsempfehlung zu denken sowie wichtige Tätigkeiten im Haushalt wie Bügeln oder Fensterputzen. In Deutschland kennt man ein solches Fach nicht in allen Schulformen.

 

In den Beruf oder Abitur machen

Die Abiturprüfung findet in Deutschland zu einem vom Bundesland festgelegten Zeitpunkt statt, aber die Fragen können von einer Region zur anderen abweichen. Das System ist also komplett anders als in Finnland, wo eine einzige Kommission die Angelegenheiten für das ganze Land regelt. Es besteht auch ein Unterschied darin, wie die Abiturprüfung abgelegt wird. In Finnland sind der Abschluss der Oberstufe und die Abiturprüfung zwei verschiedene Sachen (obwohl in der Praxis fast alle Studenten, die das Lehrziel der Oberstufe erreicht haben, auch an der Abiturprüfung teilnehmen), während in Deutschland dagegen die Prüfung als fester und verpflichtender Teil zum Programm der Abiturienten gehört.

Die finnische Oberstufe ist seit Mitte der neunziger Jahre klassenlos, also in Kursform. Die Studenten erstellen selbst ihren eigenen Stundenplan auf Grundlage von Empfehlungen. Eigentlich gibt es mehrere Stundenpläne (wie schon in den Klassen sieben bis neun der Grundschule), da das Schuljahr in vier bis sechs Abschnitte unterteilt ist. Es ist übrigens anzumerken, dass in Finnland sowohl die Studenten der Oberstufe als auch der Berufsschulen tatsächlich als Studenten bezeichnet werden und nicht mehr als Schüler. In der bis zum Ende der neunten Klasse andauernden Grundschule gibt es Schüler, aber danach ist die Ausbildung freiwillig, was die Sache zum Teil erklärt.

Die Abiturprüfung unterscheidet sich in den beiden Ländern dahingehend, dass die Schüler in Deutschland nach bestimmten Kriterien gewöhnlicherweise zwei Leistungskurse sowie zwei weitere Abiturprüfungsfächer wählen, in denen es sowohl mündliche als auch schriftliche Prüfungen gibt und die die auch von ihrer Gewichtung her wichtiger sind als andere Fächer. Sie sind also vergleichbar mit den Lehrfächern der finnischen Abiturprüfungen. Wieder einmal sticht die deutsche Gründlichkeit hervor: Es wird im Voraus festgelegt, zu wie viel Prozent jedes Prüfungsergebnis und die Vornote des Schulfachs die Endnote bestimmen. In Finnland ist das System ja weitgehend so, dass der Mittelwert der Noten durchaus zählt, aber die Endnote kein Durchschnitt ist, sondern ein vom Lehrer nach eigenem Ermessen gerundeter Wert. Ein mathematischer Mittelwert wird selten verwendet. Ein genauer Mittelwert lässt keinen Platz für entschuldigende Erklärungen, sodass er in diesem Sinne meiner Meinung nach die bessere Alternative zu einer auf Ermessen des Lehrers begründeten Note ist.

Die finnische Abiturprüfung kann der Student auf drei verschiedene Male verteilt ablegen. Für gewöhnlich dauert eine Prüfung sechs Stunden, und nur diese eine Prüfung bestimmt die Note. In den sprachlichen Fächern gibt es zusätzlich eine Hörprüfung, aber ansonsten legt eine Prüfung die Note des Abiturzeugnisses fest. Das Ergebnis kann man allerdings später versuchen zu verbessern. Die in Helsinki agierende Kommission bereitet die Prüfungen und ihre Termine vor und bewertet sie. Jeder Student in Finnland hat also einen komplett identischen Prüfungsbogen vor sich (neuerdings größtenteils digital). Interessant ist das Vorgehen, nach dem die Noten der Studenten bestimmt werden, indem ihre Ergebnisse untereinander verglichen werden. Niemand weiß also vor der Prüfung und auch währenddessen nicht, wie viele Punkte zum Beispiel für die beste Note (laudatur) oder zum Bestehen der Prüfung reichen. Die Notengrenzen jeder einzelnen Prüfung werden auf die Weise festgesetzt, dass ungefähr die besten fünf Prozent der Kandidaten die Bestnote erhalten und die schwächsten fünf Prozent die Prüfung nicht bestehen. Die restlichen Studenten verteilen sich gleichmäßig zwischen diesen zwei Polen.

Abiturmützen und Rosen stehen zur Abschlussfeier bereit

 

Ein großer Unterschied besteht auch darin, welchen Einfluss die Ergebnisse der Abiturprüfungen auf die Suche eines Studienplatzes haben. In Finnland erhält man durch die Abiturprüfungen nur Zusatzpunkte in den Aufnahmeprüfungen der Hochschulen, und die Gewichtung hängt davon ab, was man studieren möchte. Es ist paradox, dass nach dem Lernen für die Abiturprüfung viele Studenten in Finnland einen neuen Lernprozess beginnen, wenn sie sich für einen Platz an der Hochschule bewerben, da die Aufnahmeprüfungen kurz nach den Abiturprüfungen angesetzt sein können. In Deutschland sind die Abiturprüfungen und damit auch das Zeugnis der Oberstufe viel wichtiger, da man sich damit um einen Platz an den Hochschulen bewirbt. Aufnahmeprüfungen gibt es nur in bestimmten Fächern wie Sportwissenschaften, andernfalls achtet man auf die durchschnittliche Abiturnote und/oder die Noten einzelner Fächer.

 

Die weiteren Aktivitäten der Schüler

Wenn die sogenannte Nachhilfe aus dem Programm der älteren Schüler wegfällt, haben sie lange, normalerweise über zehn Wochen dauernde Sommerferien, während derer viele einem Sommerjob nachgehen. In Deutschland vergehen die sechs Ferienwochen weitgehend mit dem Aufladen der Akkus. In Finnland sind die jungen Sommerarbeitskräfte vor allem in Lebensmittelgeschäften ein vertrauter Anblick, während in Deutschland dagegen viele in den Süden, an die Küste oder in die Berge reisen. In Deutschland sind die Sommerferien traditionellerweise so eingeteilt, dass sie in den nördlichen Bundesländern früher (normalerweise von Mitte Juni bis Ende Juli) und in den südlichen Bundesländern später (als letztes in Bayern gewöhnlicherweise von der ersten Augusthälfte bis Mitte September) sind.  Dieses Verschachteln der Urlaubszeiten ist für die Gesellschaft natürlich sinnvoll: Sowohl Arbeiter als auch Touristen reichen gleichmäßig über den ganzen Sommer, wenn nicht alle zur gleichen Zeit in den Urlaub aufbrechen.

Während die Schüler in Finnland während der Ferien Sommerarbeit machen, verdienen viele ältere Schüler (und Studenten) in Deutschland Geld, indem sie Nachhilfe geben. Dafür gibt es in Deutschland sogar Unternehmen, die Nachhilfelehrer an Schüler mit Bedarf vermitteln. In Finnland geschieht solch ein unterstützender Unterricht von Seiten der Schule, es geben also ständig Lehrer Zusatzunterricht oder in der Schule sind extra Angestellte, zu deren Arbeitsbild in erster Linie gehört, den hilfsbedürftigen Schülern in Kleingruppen zu helfen. In Deutschland wiederum obliegt die Beschaffung von Nachhilfeunterricht normalerweise vollkommen der Entscheidung und Organisation der Erziehungsberechtigten. Angebote gibt es jedenfalls, wie aus dem zuvor erwähnten hervorgeht. Das Anbieten von Nachhilfe ist für viele (Oberstufen)Schüler und Studenten eine wichtige Einnahmequelle.

 

Zusammenfassung

Aus dem zuvor Erwähnten mag hervorgehen, dass die Gesellschaft in Deutschland Schüler nicht auf dieselbe Weise unterstützt wie in Finnland; allerdings wollen viele Eltern nicht einmal, dass die Schule oder Lehrer sich zu viel in die Sachen einmischen, die aus Sicht vieler Fürsorger nach Hause gehören. In Finnland ist es natürlicher, dass die Schule eine bemerkenswerte Rolle in der Erziehung von Kindern und jungen Menschen hat. Die schlechte Seite an dieser Sache ist, wenn man es zu Hause nicht schafft (oder möchte), in erzieherische Angelegenheiten einzugreifen. In Deutschland sieht man mehr noch als in Finnland die Menschen als Individuen, die sich selbst ihren eigenen Platz in der Gesellschaft suchen und dafür kämpfen müssen. Die Fürsorger sind sich dessen bewusst. Für Kinder und junge Leute wird versucht, eine den eigenen Fähigkeiten entsprechende Schulform zu finden, damit in den Gruppen Schüler auf gleichem Niveau und mit einem ähnlichen Wesen sind. Die Ausbildung zielt langfristig entweder auf einen Beruf oder Studienplatz ab, aber die Schule betrachtet man vor allem als Lehrumgebung, während die eigentliche Erziehungsaufgabe nach daheim gehört.

 

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