Erwähnte ich eigentlich bereits, dass finnische Rezepte oft wenige Zutaten nutzen, dafür aber lange in der Zubereitung brauchen? Kotikalja fällt gewiss in diese Kategorie. Es handelt sich hierbei um ein Malzgetränk, das häufig zu gesellschaftlichen Anlässen getrunken und selbst hergestellt wird.
Bei uns gab es keinen besonderen Anlass, abgesehen davon, dass wir nach der Mämmizubereitung zu Ostern noch Roggenmalz übrig hatten und auf der Packung praktischerweise ein Rezept für Kotikalja angegeben war. Es folgt nun also eine Fotostrecke aus unserer Hausbrauerei:
Zunächst werden 3 dL Roggenmalz und 2 dL Zucker in einen großen Topf gegeben. 5 L Wasser werden aufgekocht und darüber gegossen.
Anschließend heißt es warten. Die „Plörre“ soll auf etwa 37 °C abgekühlt sein, bevor ½ bis 1 TL frische Backhefe hinzugegeben werden. Bei zu hoher Temperatur fühlt sich S. cerevisiae nämlich nicht mehr wohl oder würde sogar absterben, was für den Gärungsprozess nicht förderlich wäre.
Die Hefe wird zerbröselt und in das Gemisch gegeben. Danach wird der Topf mit einem Tuch abgedeckt und für 12-24 Stunden an einem warmen, zugfreien Ort stehen gelassen. In unserem Fall war das unser Wohnzimmer, das dadurch bedingt ein wenig wie eine Brotbäckerei roch.
Rund vierundzwanzig Stunden später sieht das Gebräu so aus:
Nun werden die festen Bestandteile mit Hilfe eines Siebs abgetrennt. Laut Tipp auf der Malzpackung lohnt es sich, diese aufzuheben, einzufrieren und Brot daraus zu machen. Das werden wir sicherlich auch noch ausprobieren und so wanderten das aufgeweichte Malz zuerst in eine Dose und dann in die Gefrierkühltruhe.
Anschließend wird das Gebräu in Flaschen gefüllt. Wir erhielten insgesamt fünfeinhalb 0,7 L Glasflaschen Kotikalja.
Bevor es ans Probieren geht, ist erneut Geduld gefragt, denn die befüllten Flaschen werden noch einen weiteren Tag an einem kühlen Ort gelagert.
Das Ergebnis ist ein malziges, leicht kohlensäurehaltiges Getränk, das am besten gut gekühlt genossen und innerhalb einiger Tage verbraucht wird. Zum Wohl!